Warum eine eigene Cloud eine gute Idee ist

Eine Cloud ist eine praktische Sache. Wer seine Daten in einer Cloud lagert, kann von überall aus darauf zugreifen. Egal ob im Unternehmen, im Homeoffice oder unterwegs. Überall wo ein Internetzugang verfügbar ist, stehen auch die eigenen Daten zur Verfügung. Nahezu alle Cloud-Anbieter bringen mittlerweile auch die Möglichkeit mit, Texte, Tabellen etc. direkt online zu bearbeiten. Und auch mit anderen Mitarbeitenden im Unternehmen in Kontakt zu treten. So ist das Büro immer mit dabei.

Das Problem: Cloud ist nur ein anderes Wort für „Computer anderer Leute“. Grob gesagt.

Letztlich ist es so, dass ich dem Cloud-Anbieter vertrauen muss. Dazu kommt gerade für Unternehmen noch ein ganz anderer Aspekt: Viele der bekannten Cloud-Dienste wie Office365, Dropbox oder Google Drive werden von US-amerikanischen Unternehmen betrieben, die dem Cloud-Act unterliegen. Dieses US-amerikanische Gesetz „verpflichtet amerikanische Internet-Firmen und IT-Dienstleister, US-Behörden auch dann Zugriff auf gespeicherte Daten zu gewährleisten, wenn die Speicherung nicht in den USA erfolgt“ (Wikipedia). Das kann in Verbindung mit der DSGVO zu einem Problem werden. Wer also sicher gehen möchte, dass Kundendaten das Rechtsgebiet der BRD oder zumindest der EU nicht verlassen, tut gut daran, sich nach einer Alternative umzusehen.

Eine mögliche Alternative heißt Nextcloud. Das Berliner Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt „Software für dezentrale und föderierte Clouds als Alternative zu zentralen Cloud-Diensten“ zu entwickeln (Nextcloud GmbH).

Nextcloud ist kostenlos und als Open Source frei verfügbar. Je nach Bedarf und technischen Möglichkeiten kann Nextcloud auf einem eigenen Server im Unternehmen betrieben werden oder bei verschiedenen Anbietern mit Rechenzentren in Deutschland als so genannte „Managed Nextcloud“ gebucht werden. In diesem Fall kümmert sich der Anbieter (gegen einen monatlichen Beitrag) um den technischen Betrieb des Servers.

Nextcloud bietet einen beachtlichen Funktionsumfang. Die Grundlage für alle Dienste bildet die Dateiablage, die mittels Client-Software mit einem lokalen Verzeichnis synchronisiert werden kann. Ganz so, wie wir es auch von anderen Cloud-Anbietern kennen. Gleichzeitig sind alle Dateien auch über eine Weboberfläche verfügbar. Für die Bearbeitung von Texten, Tabellen etc. stehen je nach persönlicher Vorliebe gleich zwei verschiedene Office-Pakete zur Verfügung: Collabora Online, das dem auf Desktop-PCs verbreiteten LibreOffice entspricht, und OnlyOffice, das ebenfalls als Desktopanwendung verfügbar ist. Das besondere: Dokumente online von mehreren Personen gemeinsam bearbeitet werden. Dazu können per Link sogar Personen ohne ein Nextcloud-Konto eingeladen werden. Die Anwendungen öffnen sich bei einem Klick auf die Datei oder den Link direkt im Browser. Eine Installation auf dem PC oder Laptop ist nicht notwendig.

Screenshot: nextcloud.com

Wer nach dem Aufruf der Weboberfläche einen Blick auf die „Dashboard“ genannte Startseite wirft, dem wird schnell klar, dass das Paket noch mehr bietet als nur die Dateiablage und Office-Anwendungen. Prominent zwischen „empfohlenen Dateien“ und „anstehenden Terminen prangt mitten auf der Seite ein Verweis auf Talk. Dabei handelt es sich um ein vollwertiges Chat- und Videokonferenz-Tool.

Auch ein Kalender und eine Kontaktverwaltung sind an Board. Mittels CalDAV können beide selbstverständlich auch mit dem Smartphone und anderen Diensten synchronisiert werden.

Im App-Store, der in jeder Nextcloud verfügbar ist, finden sich noch viele weitere, sehr praktische Tools für nahezu jeden Bedarf im Unternehmen. Eine einfache Todo-Liste steht dort genauso zur Verfügung wie ein Kanban-Board, Mail-Apps, ein Whiteboard, Ebook-Reader und vieles andere. Und wenn dann doch noch ein Wunsch offen bleibt, besteht noch die Möglichkeit zur Einbindung externer Seiten. All das kann durch den oder die AdministratorIn(nen) frei konfiguriert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, pro Nutzer ein verfügbares Datenvolumen festzulegen.

Auch an die Sicherheit ist gedacht. Alle Dateien werden selbstverständlich verschlüsselt übertragen und gespeichert. Für die zusätzliche Absicherung neben dem Passwort können Einmalkennwörter mittels Kennwortgenerator-App genutzt werden.

Kontaktieren Sie mich für weitere Informationen oder ein kostenloses Beratungsgespräch. Ich unterstütze Sie auch gerne bei der Auswahl eines passenden Anbieters oder der Einrichtung Ihrer persönlichen Cloud!

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